Mittwoch, 16. Februar 2011

Wer braucht schon Bilder zum Leben

Teile aus meinem Manifest über Illustration geschrieben im Frühling 2010

“Bilder zu schaffen ist ein Hinterfragen von Werten und eine Gesellschaft ohne Zweifler wäre eine ohne Fragen, eine die nicht länger in der Lage wäre zu lernen und sich zu verändern.” (Pierre Thomé)

Es interessiert mich nicht politische Themen in meinem Werk zu behandeln, vielmehr interessiere ich mich für die Paradoxe in unserem täglichem Leben, die Geschichten die das Leben schreibt. Ich interessiere mich dafür, diese Dinge aufzublasen und den Menschen einen Spiegel vorzuhalten oder sie einfach zum Lachen zu bringen.

Es braucht den Mumm um freche, radikale, böse, emotionale Ideen zu haben und auch umzusetzen. Mit einer Illustration kann ich ganz andere Emotionen ausdrücken und einen eigenen Blick rüberbringen.
Das ist es, was mich an Illustration so fasziniert: Dass sie einen einfachen Sachverhalt so aufladen kann, dass man ihn von einer ganz neuen Seite sieht.

Mir ist bewusst dass ich am Ende meines Studiums mit einer Welt konfrontiert werde, in der niemand auf mich gewartet hat. Denn wer braucht schon Bilder zum Leben, besonders jene Bilder die es noch nicht gibt? Die Frage nach der Wahrhaftigkeit eines Bildes wird in der Arbeitswelt oft mit der Frage nach dessen Preis ersetzt.

Aber eine Welt in der nur Nützliches zählt, wäre eine traurige Welt und diese Zufriedenheit, die einem beim Gelingen eines Werkes überkommt, ist nicht zu vergleichen mit dem Erfüllen eines Wunsches oder blossem Besitz.